
In Wien, Niederösterreich und Burgenland bereiten sich bereits einige Organisationen des Pflege- und Sozialbereichs besser auf Krisen wie Blackout, Umweltkatastrophen oder Cyberterrorismus vor. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das abgeschlossene FEMtech Forschungsprojekt „Krise mit Plan!“. Die von aufsuchenden Organisationen zur Verfügung gestellten Versorgungsstrukturen sollen auch im Katastrophen-/Krisenfall aufrecht erhalten bleiben.
Ein wesentliches Forschungsergebnis aus dem Projekt ist: Damit diese Aufrechterhaltung gewährleistet werden kann, müssen Ressourcen aller in den Organisationen relevanten Personengruppen (Mitarbeiter:innen, Dienstleistungsnehmende, Vertrauenspersonen und Management) gestärkt bzw. geschaffen und deren Resilienz aufgebaut werden.
Aus fachlicher Sicht der Einreichenden soll dafür ein ganzheitliches Konzept verfolgt werden, in dem Bewusstseinsbildung ein zentraler Bestandteil ist. Dies kann im Rahmen von Schulungen, mit digitalen, analogen, co-kreativen, spielerischen oder anderen Angeboten gelingen. Diese vielfältige Herangehensweise stärkt neben der Wahrnehmung hinsichtlich eigener Ressourcen unter anderem auch die Digitalisierungskompetenz. Im abgeschlossenen FEMtech Projekt "Survival Kit@Home" wurden bereits Ansätze erarbeitet, auf die aufgebaut werden kann.
Projektvorhaben

Für eine in Krisen tragfähige Verbesserung der Resilienz wird im Forschungsvorhaben ein partizipativer Ansatz verfolgt und alle eingangs erwähnten beteiligten Gruppen aktiv einbezogen, da das Themengebiet rund um Krisenvorbereitung zielgruppengerecht und -übergreifend aufbereitet werden muss. Nur so können Resilienz im Alltag gefördert und Rückhaltestrukturen für Krisen geschaffen werden. Gerade Personen aus vulnerablen Gruppen, z.B. ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigung, dürfen bei der Vorbereitung auf Krisen und der Stärkung ihrer Ressourcen nicht vergessen werden. Unterschiedliche Voraussetzungen der adressierten Zielgruppen zu berücksichtigen und einen inklusiven, diversitätsorientierten und alltagstauglichen Ansatz zu verfolgen sind daher wesentlich. Auch die Sensibilisierung hinsichtlich zielgruppengerechter Kommunikation mit Mitarbeitenden, Kund:innen und Vertrauenspersonen vor und während Krisen ist zentral.
Im Projekt stellen sich somit folgende Forschungsfragen:
- Wie kann ein partizipativer Ansatz, durch den die Selbstwirksamkeit aller Beteiligten gesteigert wird, gelingen?
- Welche Interventionen und Inhalte im Bereich der Krisenvorsorge können die Resilienz bereits im Alltag fördern und sollen den Kund:innen und Mitarbeitenden vermittelt werden?
- Wie kann Wissen über Krisenvorsorge an schwer erreichbare Gruppen wirksam vermittelt werden?
- Welche dieser Ansätze können für zielgruppengerechte und -übergreifende Kommunikation während einer Krise genutzt werden?
Vorgehen im Projekt
Geplant ist die Erarbeitung eines umfassend anwendbaren Konzepts für Bewusstseinsbildung und Wissenstransfer zum Thema Krisenvorbereitung und daraus abzuleitenden Kommunikationsstrategien während Krisensituationen. Dafür werden Expert:innen aus den relevanten Bereichen einbezogen, Co-Creation-Workshops mit Personen aus den Zielgruppen vorgesehen und digitale und analoge Methoden zum Wissenstransfer erarbeitet. Diese werden im Kontext sozialer Organisationen ausprobiert und evaluiert und abschließend mit erweiterten Zielgruppen (Mitarbeitende anderer Branchen, Jugendliche etc.) erprobt, um eine Übertragbarkeit in die breite Bevölkerung zu testen.
Projekteckdaten:
Projektdauer: 24 Monate, Start: 01.01.2025
Projektleitung: Johanniter Österreich Ausbildung und Forschung gem. GmbH
Förderungen: FEMtech Forschungsprojekte 2023
Projektpartner:innen:
- Österreichisches Ökologie-Institut
- uebergrenzendenken - Forschung & wissenschaftliche Beratung e.U.
- Lebenshilfe Wien GmbH
